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Ansichten:
  • Während die Universalisten meinen, dass Emotionen und ihr mimischer Ausdruck angeboren sind,
  • vertreten die Relativisten die Ansicht, dass der mimische Ausdruck das Produkt eines Lernprozesses innerhalb einer Kultur ist.
  • Ekman beschränkt sich in der neokulturellen Theorie nicht nur auf evolutionäre Gesichtspunkte, sondern bezieht den Einfluss sozialer Lernprozesse auf den Gesichtsausdruck mit ein.
Universalisten
Der Darwinistischen Tradition folgend, gehen die Universalisten davon aus, dass Emotionen und ihr mimischer Ausdruck das Ergebnis des Evolutionsprozesses sind:
"Die Biologie hat das Affektprogramm mitgestaltet, hat bestimmt, welche Gesichtsbewegung eher bei dem einen als dem anderen Gefühl auftreten, und vielleicht sogar den zeitlichen Ablauf dieser Bewegungen festgelegt" (Ekman, 1988).
Mimik wird vererbt, ist also angeboren. Folglich ist auch der Ausdruck von bestimmten Emotionen kulturübergreifend universell, d.h. " überall gleich" (Universalitätshypothese).
Als Konsequenz müßte ein Amerikaner den Gesichtsausdruck eines Japaners "verstehen". Solche bzw. ähnliche Fragestellungen sind Gegenstand von kulturübergreifenden Studien.
Des weiteren wurde z.B. die Mimik von blindgeborenen Kindern untersucht ( Eibl- Ebelsfeldt, 1973, zit. In Ekman, 1988). Ähnlichkeiten zwischen dieser und der Mimik sehender Kinder können nicht durch Imitationslernen erklärt werden, und sind somit Hinweise auf eine genetische Basis des Gesichtsausdrucks.

Relativisten
Den Universalisten konträr gegenüber stehen die Relativisten. Diese vertreten die Ansicht, mimischer Ausdruck sei kulturspezifisch erlernt, ähnlich wie die menschliche Sprache. Die Mitglieder verschiedener Kulturen würden in diesem Falle einem bestimmten Gesichtsausdruck nicht dieselbe Bedeutung bzw. Emotion zuordnen.

Die Ansicht von Ekman
Ekman (1988) vertritt die Meinung, dass der mimische Ausdruck von Gefühlen aufgrund von Unterschieden bezüglich Auslösern, Darbietungsregeln und Konsequenzen zwar oft kulturspezifisch ist, dass es daneben aber eine Reihe kulturübergreifender Formen des emotionalen Gesichtsausdrucks gibt. Zu diesen angeborenen Formen des Gesichtsausdrucks gehören insbesondere die Primäremotionen (Ekman, 1988; Tomkins & McCarter, 1964). Dies sind nach Ekman: Freude, Überraschung, Trauer, Wut, Ekel, Verachtung und Angst. Den Primäremotionen kommt bei FACS eine besondere Bedeutung zu.

Studien:

Gibt es universelle Formen der Gefühlsäußerung durch den Gesichtsausdruck? Zu dieser Frage führten Paul Ekman und Wallace Friesen eine Reihe von Studien durch. Diese untermauern die Ansicht der Universalisten, dass zumindest die Primäremotionen nach Ekman & Friesen, also: Ekel, Trauer, Wut/Ärger und Glück kulturübergreifend erkannt, produziert und richtig interpretiert werden.

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